Zusammenarbeit für Fluss und Flussaue

Nördlich Bad Tölz wurde eine Maßnahme im Rahmen der Wasserrahmenrichtlinie durchgeführt. Darüber berichtet ein Artikel im Tölzer Kurier vom 14.4.2023. Hier sind noch die detaillierteren Infos aus der Pressemitteilung zu lesen.


Kiesbrüterschutz in Mittenwald

Die ersten Heimkehrer aus dem Winterquartier in Afrika sind auf dem Weg an ihre traditionellen Brutplätze. Flussuferläufer und Flussregenpfeifer beginnen in Kürze dort mit der Brut. Das ist ein Grund, um die Beschilderung der Zugänge zur Isar südlich Mittenwalds nach 15 Jahren mit neuen Informationstafeln auszustatten. Zu dieser Sensibilisierung kommt die konkrete Kennzeichnung der Brutbereiche mit runden gelben Schildern. So können die Erholungssuchenden den Fluss erleben und die Kiesbrüter das Wichtigste in ihrem Leben machen: ungestört Junge zu erbrüten und groß zu ziehen.

Gebietsbetreuer Michael Schödl erneuert zusammen mit Bürgermeister Enrico Corongiu und Sabrina Blandau von der Alpenwelt Karwendel die Infotafeln südlich von Mittenwald. Foto: Peter Holmeier
Gemeinsames Aufstellen der neuen Infotafeln an der Isar, v.r. Enrico Corongiu (Bürgermeister der Marktgemeinde Mittenwald), Sabrina Blandau (Geschäftsführung der Alpenwelt Karwendel Tourismus GmbH) und Michael Schödl (LBV-Gebietsbetreuung Obere Isar & Karwendel). Foto: Peter Holmeier

Kiesbrüterschutz ist eine zentrale Aufgabe der Gebietsbetreuung an der Oberen Isar. Die neuen Informationstafeln wurden jetzt mit Sabrina Blandau, Geschäftsführung der Alpenwelt Karwendel Tourismus GmbH und Enrico Corongiu, Bürgermeister der Marktgemeinde Mittenwald, aufgestellt. „Mich freut die gute Zusammenarbeit, die sich hier in den letzten Jahren entwickelt hat“ so LBV-Gebietsbetreuer Michael Schödl. Die Gemeinden entlang der Isar haben im Besucherdruck der Pandemie die Anstellung der Landkreis Ranger und den Aufbau einer Naturschutzwacht stark unterstützt. Diese kontrollieren beispielsweise die Einhaltung der Kiesbrüter-Schutzbereiche, informieren aber auch viele Gäste über die Besonderheiten der Region.

„Für uns ist es wichtig den Gästen etwas zu bieten, aber auch die Grundlage für den Tourismus, also die Schönheit unserer Natur zu bewahren“, sagt Sabrina Blandau. Das schlägt sich auch im Gästeprogramm nieder, in dem mehr und mehr Führungen auch die Sensibilisierung für die Natur im Talraum und auf den Bergen in den Fokus rücken.

Die Kennzeichnung der Brutplätze an der Isar ist eingebettet in ein bayernweites Artenhilfsprogramm für Kiesbrüter, das Landesamt für Umwelt/ Vogelschutzwarte Garmisch-Partenkirchen (LfU) und Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) durchführen. Der erste Überblick zur Vorbereitung des Artenhilfsprogrammes hat einen Bestand von 80-100 Brutpaaren des vom Aussterben bedrohten Flussuferläufers in Bayern ergeben. Ein erheblicher Teil der Vögel brütet zwischen Scharnitz und München.

Für Bürgermeister Corongiu ist klar: „Das Betreten der freien Natur ist ein hohes Gut. Wenn es aber zum Erhalt unserer Natur Lösungen braucht, weil Arten vor dem Aussterben stehen, ist eine temporäre Sperrung von Teilbereichen auch im Interesse der Gesellschaft.“ Die Schutzbereiche nehmen nur einen geringen Teil des gesamten Flussabschnittes ein, so dass neben dem Platz für die Vögel auch noch genug für die Menschen bleibt, um den Fluss zu erleben.

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner